Bindestrich

Rechtschreibtipps: Bindestrich ja oder nein?

In Werbetexten finden sich häufig Fehler beim Gebrauch des Bindestrichs. Oft wird mit ihm zu verschwenderisch umgegangen und er taucht an Stellen auf, an denen er überhaupt nicht nötig ist, zum Beispiel in Zusammensetzungen wie "Import-Formate". Der Bindestrich darf laut Duden zwar bei Zusammensetzungen gebraucht werden, die man eigentlich in einem Wort schreibt, wenn die einzelnen Bestandteile hervorgehoben werden sollen. Ein Beispiel hierfür ist die "Hoch-Zeit der Romantik". Hier soll der Bindestrich deutlich machen, dass es sich nicht um eine Eheschließung handelt, sondern um die Blütezeit der Romantik. Ebenso ist der Bindestrich zulässig bei Zusammensetzungen, die missverstanden werden könnten: So kann mit "Druckerzeugnis" sowohl ein "Druck-Erzeugnis" als auch ein "Drucker-Zeugnis" gemeint sein – der Bindestrich hilft, Missverständnisse auszuschließen. Im genannten Beispiel "Import-Formate" ist der Bindestrich jedoch schlicht und einfach überflüssig. Häufig fehlt der Bindestrich aber auch in Zusammensetzungen, besonders bei Komposita mit englischsprachigen Bestandteilen wie "Facility Management" oder "Cochrane Review Gruppe". Hierzu schreibt der Duden:
In der Regel werden fremde wie heimische Komposita zusammengeschrieben: Bulldozer, Teamwork, Worldcup, Folksong, Brainstorming.
Um eine Zusammensetzung übersichtlicher zu machen, darf aber ein Bindestrich gesetzt werden. Richtig wären also sowohl "Facilitymanagement" als auch "Facility-Management". Die Zusammensetzung "Cochrane-Review-Gruppe" erfordert auf jeden Fall einen Bindestrich. Entfallen darf der Bindestrich bei mehrgliedrigen fremdwörtlichen Ausdrücken, wenn der erste Teil des Kompositums ein Adjektiv oder Partizip ist und bei der Aussprache die Betonung auf dem ersten Glied liegt. Man darf also sowohl "Happy End" als auch "Happyend" schreiben.