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Lesetipp: „Schuften fürs Zauberbuch“

Wie ein Buch entsteht, genauer gesagt die deutsche Übersetzung von Walt Whitmans „Leaves of Grass“, darüber berichten in der heutigen taz Kirsten Küppers und Dirk Knipphals. Die Geschichte der Übersetzung beginnt mit der Idee des Hanser-Verlegers Michael Krüger, der sich entgegen seinen kaufmännischen Bedenken 2007 zur Publikation der ersten vollständigen deutschen Ausgabe der „Grasblätter“ entschloss. Von Januar 2008 bis April 2009 arbeitete Jürgen Brôcan an der Übersetzung der 860 Seiten starken Gedichtsammlung – unter Arbeits- und Lebensbedingungen, die wie eine Zumutung erscheinen, für Literaturübersetzer aber gang und gäbe sind:
Der Vertrag, den sie (Krüger und Brôcan) abschließen, sieht ein Gehalt vor, von dem der Verleger selbst sagt: „Leben kann man davon nicht.“ Brôcan kriegt zwar noch ein Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen: 4.000 Euro für vier Monate. Für ein Leben reicht das alles nicht.
Die Arbeit des Verlagslektors Kristian Wachinger kommt in dem Artikel eher am Rande vor. Trotzdem interessant zu lesen – schließlich decken sich die Arbeitsumstände von freien Lektoren und Übersetzern in vielen Punkten.