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Am 8. September 2009 endet die Einspruchsfrist für Autoren gegen das Google-Settlement. Die taz berichtet über die Hintergründe des Google-Vorhabens, 15 Millionen Bücher einzuscannen und online zu stellen, und den sich daran anschließenden Rechtsstreit zwischen Verlagen/Autoren und dem Google-Konzern. Der heikle Punkt an der Geschichte: Google hat die Rechteinhaber nicht um Erlaubnis gefragt. US-Autoren und -Verlage klagten daraufhin gegen Google. Das sogenannte Google-Settlement sieht einen Vergleich vor, bei dem Google pro eingescanntem Buch 41 Euro Entschädigung zahlen soll und in Zukunft die Erlaubnis für das Einscannen lieferbarer Titel einholen müsste.
Vor ein paar Tagen steckte wieder bundesweit der neue Ikea-Katalog im Briefkasten. BILLY,  IVAR und MALM sind alte Bekannte, ein Neuzugang heißt: VERDANA. Die angeblich besser lesbare Schrift hat die hauseigene Version der Futura abgelöst – Online- und Printkatalog wurden im Schriftbild angeglichen. Wie sueddeutsche.de berichtet, hat der Schriftwechsel unter Typografen einen Sturm der Empörung ausgelöst. Im Internet kursieren bereits Boykottaufrufe und eine Petition gegen Ikea. Schließlich ist die 1927 entworfene Futura durch das Bauhaus inspiriert, während die Verdana als gut lesbare Bildschirmschrift für Microsoft entwickelt wurde.
Was macht eine Schrift "gut lesbar"? Auf dem Papier sind es die Serifen, während sich auf dem Monitor serifenlose Schrift besser macht, so die gängige Lehrmeinung. Martin Liebig leitete Ende 2008/Anfang 2009 an der Fachhochschule Gelsenkirchen ein Online-Experiment mit über 3000 Teilnehmern, in dem 12 Schriften auf ihre Lesbarkeit getestet wurden. Dabei zeigte sich,
dass Vorhandensein oder die Abwesenheit von Serifen für die objektive Lesegeschwindigkeit keine Rolle spielt. Mehr noch: Aus Lesbarkeits-Sicht unterscheiden sich zumindest die 12 getesteten Schriftarten so gut wie gar nicht.
Mehr dazu hier. (Via Federwerk)
berlinblock_logo Der Countdown läuft – ab dem 31.8. gibt's an den Kiosken das neue Berliner Kulturmagazin BerlinBlock. Es verspricht intelligenten Lesestoff, eine ungewöhnliche Bildsprache, erstklassiges Layout und beste Druckqualität. Wir sind gespannt!
Der Dudenverlag hat gemeinsam mit dem Trendbüro ein Szensprachenwiki ins Leben gerufen. Von "Achselhamster" über "Bionade-Biedermeier" bis zu "Volksverbohlung" finden sich hier Erläuterungen zu neudeutschen Wortschöpfungen aus diversen Lebensbereichen. Die Sammlung kann durch Nutzer ergänzt und kommentiert werden. Für seine Gestaltung wurde das Szenesprachenwiki  jetzt mit dem "red dot" für Communication Design in der Kategorie "Online Education and Knowledge" ausgezeichnet.
In der Süddeutschen Zeitung schreibt Thomas Steinfeld über Untergangsszenarien, nach denen das Ende der deutschen (Kultur-) Sprache naht. Steinfelds Hauptquelle ist der Aufsatz "Über das Ende der Sprache" des Berliner Romanisten und Sprachwissenschaftlers Jürgen Trabant (erschienen in: "Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache", hrsg. von Markus Messling und Ute Tintemann, München 2009). Trabant befürchtet zwar kein komplettes Verschwinden des Deutschen, doch werde es

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