Mehr als Lektorat – Kreativbücher für Kinder entwickeln und produzieren

Mehr als Lektorat – Kreativbücher für Kinder entwickeln und produzieren

In unserem Blogbeitrag vom 12. September 2017 haben wir schon einiges aus dem Inhalt von „stempeln drucken schablonieren“ verraten. Hier erzählt Eva, wie ein solches Werkstattbuch für Kinder entsteht – vom Konzept bis zum Abschluss der Druckvorstufe.

 

Kinder machen die Modelle

Zusammen mit der Illustratorin Dorina Tessmann habe ich zunächst ein seitengenaues Konzept sowie einige Probeseiten erstellt und der verantwortlichen Lektorin im Haupt Verlag präsentiert. Nachdem wir uns mit dem Verlag über Aufbau und Inhalt geeinigt hatten, ging es an die Herstellung der Modelle. Ein großes Plus dieser Art von Kreativbüchern ist, dass Kinder zwischen 3 und 15 Jahren am Entstehungsprozess beteiligt sind und die Projektideen weitgehend selbstständig umsetzen. Das heißt, es mussten genügend Kinder gefunden und im Rahmen von privat organisierten Basteltreffs oder Kinderkunstcamps angeleitet werden. Im Grunde war es nicht schwierig, viele Kinder für das Projekt zu gewinnen. Die Begeisterung, an einem Buch mitzuwirken, war groß. Und die Kreativcamps oder Bastelworkshops machten nicht nur den Kindern, sondern auch uns Autorinnen riesigen Spaß. Nicht selten kamen die Kinder zu überwältigenden Ergebnissen, mit denen weder ich noch Dorina Tessmann gerechnet hätten. Das Buch profitierte letztlich enorm davon, dass die Kinder mit so viel Fantasie und Begeisterung an die Sache herangingen. Dennoch sollte man nicht unterschätzen, wie viel Zeit diese Phase der Modellproduktion in Anspruch nimmt. Gerade wenn die Kinder verschieden alt sind, bedarf es einer besonders gründlichen Vorbereitung der Projektarbeit.

 

Schatzkarte für das Werkstattbuch „stempeln drucken schablonieren“

Layout und Bildkonzept

Als die Ergebnisse der Kinder vorlagen, trafen wir in Absprache mit der Layouterin Susanne Nöllgen und der Fotografin Charlen Christoph eine Auswahl. Ein Schwerpunkt des Gestaltungskonzepts dieses Buches war die Kombination von Fotografie und Illustration. Die Fotografin musste sehr genau gebrieft werden, um Probleme beim Zusammenfügen der freigestellten Modellfotos und der Illustrationen von Dorina Tessmann schon im Vorfeld zu vermeiden. Für die Technikseiten war eine Vielzahl von Bildbeispielen vorgesehen, die ebenfalls ausgewählt und anschließend gescannt werden mussten. Susanne Nöllgen führte die Illustrationen und Fotografien im Layout zusammen, die Reproarbeiten übernahm ihr Kollege Peter Rink. Nach Abschluss der Bildbearbeitung kontrollierten wir gemeinsam die Proofs der Abbildungen.

 

Textarbeit und Bildrecherche

Etwa zur gleichen Zeit verfasste ich auf Basis unserer Notizen sämtliche Anleitungstexte. Um das Glossar im Anhang anschaulich bebildern zu können, korrespondierte ich unter anderem mit dem Archäologischen Museum in Heraklion auf Kreta und es gelang tatsächlich, die Abbildungsrechte für ein Foto des berühmten Diskos von Phaistos zu bekommen. Ein weiteres Highlight im Produktionsprozess war die Erarbeitung des Tests für den Anhang. Wir entwickelten zwölf Fragen und Aufgaben, anhand derer die Kinder ihren Wissensstand in Sachen Stempeln und Drucken überprüfen können. 

 

Finale Arbeiten

Als sämtliche Anleitungstexte, die Einleitung und die Texte für den Anhang fertiggestellt und ins Layout eingepasst worden waren, übernahm Claudia die finale Überarbeitung und Korrektur des Buches. Susanne Nöllgen führte letzte Korrekturen aus und erstellte zum Schluss der etwa ein Jahr dauernden Arbeiten an „stempeln drucken schablonieren“ das finale Druck-PDF.