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Wie man ein E-Book im Eigenverlag herausbringt

Über Markus Albers' selbst verlegtes E-Buch „Meconomy" ist schon einiges gebloggt und getwittert worden. Auf DIYG hat er jetzt eine Anleitung verfasst, wie man ein E-Book im Eigenverlag herausbringt. In sechs Schritten beschreibt er hier den Weg von der Suche nach einem Dienstleister für den Verkauf digitaler Inhalte, der Einrichtung der dazugehörigen Website über Lektorat und Satz bis hin zu Marketing und Vertrieb.

Carl-Zuckmayer-Medaille an Emine Sevgi Özdamar

Heute erhält die Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin Emine Sevgi Özdamar die Carl-Zuckmayer-Medaille für besondere Verdienste um die deutsche Sprache und das künstlerische Wort. Zum ersten Mal wird damit eine Schriftstellerin ausgezeichnet, die nicht in ihrer Muttersprache schreibt.
Emine Sevgi Özdamar und Carl Zuckmayer verbindet das Grenzgängertum und das Finden von Heimat über die Sprache. Beide haben auch die Leidenschaft für das Theater gemeinsam
heißt es in der von Kurt Beck vorgetragenen Begründung. Özdamar wurde 1946 in Malatya, Türkei, geboren. Ohne jegliche Deutschkenntnisse kam sie als 19-Jährige zum ersten Mal nach Deutschland. Als Regieassistentin arbeitete sie an der Berliner Volksbühne mit Benno Besson zusammen, später führte sie selbst Regie, verfasste Theaterstücke und trat als Schauspielerin auf. Seit 1986 lebt und arbeitet sie als freie Schriftstellerin in Berlin. In ihren Romanen „Das Leben ist eine Karawanserei“ und „Die Brücke vom Goldenen Horn“ schreibt sie über eine Kindheit in Anatolien und über das Leben in einem fremden Land.

Druckbuch gegen Digitalisat. Eine Podiumsdiskussion im Literaturhaus Berlin

Das Erscheinen von Detlef Bluhms „Von Autoren, Büchern und Piraten“ war Anlass für eine Podiumsdiskussion im Literaturhaus Berlin. Über die Zukunft des Buches im Zeitalter der Digitalisierung diskutierten der Autor selbst, die Autorin Felicitas Hoppe, der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (HU Berlin) und Marlies Hebler (textunes). Dabei waren sich die Diskutierenden einig: Die derzeitige Medienrevolution wird das gute, alte Papierbuch nicht gänzlich verschwinden lassen, sondern eröffnet Lesern und Autoren neue Möglichkeiten. Felicitas Hoppe sieht keinen trennenden Graben zwischen Gutenberg-Universum und digitaler Welt, sondern vielmehr zwischen Verlagen und Autoren. Von ihrem Verlag fühlt sie sich im Stich gelassen, was Informationen über die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen wie die über den Heidelberger Appell angeht. (Mehr zu Hoppes Kritik an den Verlagen auf bewegliche lettern.) Auch Thomas Macho befürchtet keine Verdrängung des herkömmlichen Buches durch das „Digitalisat“, da ältere und neue Medien durchaus koexistieren können, statt in einem ausschließenden Konkurrenzverhältnis zueinander zu stehen. Als Beispiel nannte Macho das handschriftliche Verfassen von Texten, das vor der Erfindung des Buchdrucks wenigen Gelehrten vorbehalten war, danach jedoch zunehmend Verbreitung in allen Bevölkerungsschichten fand und bis heute in Form von (privaten) Notizbüchern und Ähnlichem überlebt hat. Detlef Bluhm malt ebenfalls nicht den Untergang der Buchkultur an die Wand. Zwar werde einiges, was wir im Zusammenhang mit der Gutenberg'schen Buchkultur zu schätzen wissen, verschwinden, doch eröffneten die neuen Techniken auch neue Möglichkeiten. Hierin bestätigte er Marlies Hebler, für die die Digitalisierung eine Erweiterung des bisherigen Buches darstellt, indem beispielsweise Videos oder Podcasts in digitale Texte eingebunden werden können. Zu den von Hebler konstatierten neuen, fragmentarisierten Formen des Lesens sieht Bluhm Gegentendenzen, die sich im Erscheinen „dicker Wälzer“ (etwa von Dan Brown oder Frank Schätzing) äußerten und das herkömmliche Bücherlesen wiederum stärkten. Schade, dass kein Vertreter eines Verlages mit auf dem Podium saß – dies hätte die Diskussion vielleicht etwas aufheizen können. Sind es doch die Verlage, die sich mit der Medienrevolution mitunter schwertun, da ihnen beispielsweise durch kostenlosen Content im Internet die Pfründe verloren zu gehen drohen.