Kein Name

Frisch erschienen: „Trommel – Drache – Bumerang“

 

Ab sofort ist Eva Haucks neues Buch „Trommel – Drache – Bumerang. Projekte aus aller Welt für Kinder“ in allen gut sortierten Buchhandlungen erhältlich. Dafür machen wir gerne etwas Eigenwerbung! Hier ein kurzer Einblick in den Inhalt:

 

Eine nigerianische Stielrassel selbst herstellen – oder ist ein japanisches Samuraischwert cooler? Aus Perlen einen Love-Letter der Zulu fädeln oder lieber eine Mola aus Panama nähen? Ein Bumerang aus Australien oder Regenmacherstäbe aus Peru? In diesem Buch lernen Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren viele Dinge aus anderen Ländern kennen und erfahren, wie man sie selber herstellen kann. „Trommel, Drache, Bumerang“ versammelt über 50 Projekte und zeigt in 6 Kapiteln Techniken und Motive aus Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Nordamerika. Durch die Erarbeitung einfacher Objekte, die richtig Spaß machen, bekommen die Kinder Zugang zu fremden Ländern und Bräuchen und erhalten Kenntnis von Unterschieden, aber auch Gemeinsamkeiten der Kulturen. Bei der Erstellung dieses Buches haben Mitarbeitende des Ethnologischen Museums sowie des Museums für Asiatische Kunst, Berlin, und viele Kinder mitgewirkt.

 

Haupt Verlag, 240 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, Klappenbroschur € 24,90 / € 25,60 (A) / sFr. 32,90, Format: 23,5 x 26 cm ISBN 978-3-258-60064-2

 

Leseprobe:

Gleichstellung, aber richtig!


Die deutsche Sprache bietet diverse Möglichkeiten der Gleichstellung von Männern und Frauen. Diese bringen aber offensichtlich mitunter gewisse Schwierigkeiten mit sich. Vor allem bei den Kurzformen im Plural, die beide Geschlechter miteinschließen sollen, gibt es häufig Unsicherheiten. Gerne verwendet wird das goße I innerhalb eines Wortes (KundInnen). Großschreibung im Wortinnern ist gemäß Rechtschreibung jedoch nicht zulässig. Kurzformen lassen sich korrekt mit Klammern oder Schrägstrich verwenden, wobei die Schrägstrichvariante einen Bindestrich vor der Endung -innen erfordert. Welche Variante zu wählen ist, hängt davon ab, wie die weibliche Form eines Wortes jeweils gebildet wird. Hier ein paar Beispiele, was möglich ist und was nicht:
Wird die weibliche Endung -innen an die männliche Endung angehängt (meistens bei Wörtern, die auf -er enden), sind sowohl Klammern als auch der Schrägstrich erlaubt: Leser(innen), Leser/-innen
Wird die männliche Pluralendung bei der weiblichen Endung wiederholt, ist nur die Variante mit Klammern möglich: Absolvent(inn)en
Gibt es für die weibliche und die männliche Form unterschiedliche Endungen, ist es abhängig vom Fall, in dem das Wort steht, ob eine Kurzform verwendet werden kann: z. B. Friseure und Friseurinnen – hier ist die Kurzform mit Schrägstrich gar nicht möglich; die Klammervariante erlaubt nur der Dativ: von Friseur(inn)en

Die beliebtesten Fehler bei Feiertagen

Die Kalenderproduktion für 2011 läuft derzeit vielerorts auf Hochtouren, wie die Stapel mit zu korrigierenden Kalendern auf unseren Schreibtischen beweisen. Bei den Monatsnamen gibt es meist nicht viel zu verbessern, dafür haben es so manche Feiertage in sich, was die Schreibweise angeht. Daher listen wir hier einmal einige Feiertage auf, die uns häufig falsch geschrieben vor den Rotstift geraten:


Heilige Drei Könige (nicht Heilige drei Könige und auch nicht Heilige 3 Könige)

Fronleichnam (nicht Frohnleichnam)

Tag der Deutschen Einheit (nicht Tag der deutschen Einheit)

Halloween (nicht Helloween)

Buß- und Bettag (nicht Bus- und Bettag und auch nicht Buß- und Betttag)

Heiligabend (nicht Heilig Abend, aber der Heilige Abend ist korrekt!)

Silvester (nicht Sylvester)

Das i ist keine Marke

Apples Versuch, sich das i im Produktnamen markenrechtlich schützen zu lassen, ist gescheitert. (Ähnlich ging es vor einiger Zeit dem Modehersteller JOOP!, der sich das Ausrufezeichen als Marke sichern wollte – darüber haben wir hier geschrieben.) Wie futurezone berichtet, hatte Apple vor einem australischen Gericht gegen ein Unternehmen prozessiert, das Taschen für elektronische Geräte unter der Marke DOPi vertreibt: Apples Meinung zufolge stellt das i im Markennamen eine Irreführung der Kunden dar, da sie es automatisch mit Apple-Produkten in Verbindung brächten. Da sind wir aber sehr froh, dass das i Allgemeingut bleibt – desen klenen Buchstaben würden wr nämlch zemlch vermssen …

Redewendungen verwenden und verdrehen

Redewendungen, Redensarten, feststehende sprachliche Bilder sind eine schöne Sache und können Texte bereichern. Eine schöne Sammlung von Redensarten und Metaphern „mit Hand und Fuß“ präsentiert Vera Carius hier. Falsch verwendete Redewendungen können allerdings auch ziemlich komische Stilblüten sprießen lassen.


das Auge des Vulkans

Das geht mich nicht die Bohne an.

Das spielt doch keine Kontrolle.

Das schlägt dem Fass die Krone aus.


Das nur als kleine Auswahl an Verdrehern, die einem als Lektorin so über den Weg laufen können. Wer derartige Pannen vermeiden möchte, dem sei der Redensarten-Index ans Herz gelegt.

Punkt, Punkt, Punkt – Rechtschreibtipp Auslassungspunkte

Drei hintereinander stehende Punkte kennzeichnen eine Auslassung. Entweder sind Teile eines Wortes oder Teile eines Satzes ausgelassen. Hierbei gibt es einen entscheidenden Unterschied: Werden Teile eines Wortes ausgelassen, setzt man keinen Leerschritt vor den Auslassungspunkten:
Verd… noch mal!
Fehlen jedoch ganze Wörter oder Satzteile, steht vor den Auslassungspunkten ein Leerschritt:
Herr …, dessen Name hier nicht genannt werden soll, war auch dabei. Ich weiß auch nicht recht …
Stehen die Auslassungspunkte am Ende eines Satzes, gibt es keinen zusätzlichen Schlusspunkt. Beenden die drei Punkte eine Aufzählung, wird vor dem letzten Aufzählungsglied kein Komma gesetzt:
Zu kaufen gibt es Lebensmittel aller Art: Brot, Käse, Schinken, Obst …


Übrigens sollte man für korrekte Auslassungszeichen nicht einfach dreimal die Punkttaste auf der Computertastatur drücken, sondern die vorgesehene Tastenkombination benutzen: Auf dem Mac ist das „Alt“ und die .-Taste; unter Windows die Alt-Taste und die Ziffernfolge 0133 auf dem Ziffernblock.

Tauschbörse für ungeliebte Wörter

Manche Wörter sind einfach doof: klingen unschön, falsch, bürokratisch, floskelhaft, zu modisch oder abgegriffen. Wörter, bei denen sich einem die Nackenhaare aufstellen … Hat man mal so ein Wort auf dem Kieker, läuft es einem plötzlich ständig über den Weg, taucht in Zeitungen und Werbetexten auf oder gehört zu den Lieblingswörtern von Politikern und Zeitgenossen, die einem eher unsympathisch sind. Hier ist eine Liste von Wörtern, die mich persönlich nerven, und von Wörtern, die ich lieber mag und gegen die ich die anderen gerne eintauschen würde:


Wörter, die ich nicht mag
zeitnah – Tauschwort: bald, in Kürze, demnächst

proaktiv – Tauschwort: aktiv, engagiert

nachhaltig – Tauschwort: dauerhaft

rückhaltlos – Tauschwort: schonungslos, lückenlos (je nach Kontext)

diesbezüglich – Tauschwort: in dieser Sache

in 2010 – Tauschwort: 2010, im Jahr 2010

Expertise – Tauschwort: Erfahrung

das Weiterso – Tauschwort: Fortsetzung, Kontinuität, Beständigkeit

Abwrackprämie – Tauschwort: Subventionierung der Automobilbranche

Wetterproblematik – Tauschwort: schlechtes Wetter

Schreibe – Tauschwort: Schreibstil

Streifen – Tauschwort: Film

Unruhestand – Tauschwort: Rente, Pension, Ruhestand

fremdschämen – Tauschwort: sich für jmdn. schämen

Facility-Manager – Tauschwort: Hausmeister

etwas erinnern – Tauschwort: sich an etwas erinnern

abändern – Tauschwort: ändern

händisch – Tauschwort: von Hand

fußläufig – Tauschwort: zu Fuß

schlussendlich – Tauschwort: schließlich

tschüssi – Tauschwort: tschüss


Diese Liste darf gerne ergänzt werden – wem fallen noch mehr ungeliebte Wörter ein? Wer keine schöneren Alternativen weiß, der bekommt von uns ein besseres Wort geliefert. Die Tauschbörse für ungeliebte Wörter ist eröffnet!

Englische Wörter trennen

„Shoppingcenter“, „Facility-Manager“, „Servicepoint“ – derartige englische Wörter tummeln sich nicht selten in deutschen Texten. Aber wie trennt man die Wörter eigentlich? Im Englischen gilt schließlich nicht die Silbentrennung wie im Deutschen, sondern es gibt andere Trennungsregeln. Sind die fremdsprachlichen Wörter in einen deutschen Text eingebettet, so gilt auch für sie die deutsche Silbentrennung, also:


Shop-ping-cen-ter

Fa-ci-li-ty-Ma-na-ger

Ser-vice-point


Handelt es sich aber um einen längeren zusammenhängenden englischen Text, der zum Beispiel in einem deutschen Buch zitiert wird, muss nach den englischen Regeln getrennt werden. Wohl dem, der da ein Wörterbuch mit Angaben zu Trennungen besitzt: Die englische Worttrennung (ein paar wenige Infos dazu hier) richtet sich nämlich sowohl nach phonetischen (Silben) als auch nach morphologischen (Wortstamm) Prinzipien und wird dadurch so kompliziert, dass sie angeblich in englischsprachigen Ländern in der Schule kaum behandelt wird.

Für Wörtersammler: Wortschatzlexikon

Eine nützliche und interessante Datenbank ist das Wortschatzlexikon der Universität Leipzig. Hier finden sich zum jeweiligen Suchbegriff unter anderem Synonyme, Relationen zu anderen Wörtern, Bedeutungsgruppen, Anwendungsbeispiele und – besonders hübsch! – Assoziationsgraphen. Unter „Wörter des Tages“ sind Wörter aufgelistet, die am jeweiligen Tag in Tageszeitungen und Newsdiensten besonders häufig vorkommen.

Mit Tippfehlern Geld verdienen

Google schlägt Profit aus Tippfehlern – das Unternehmen ist jedoch nicht etwa unter die Korrektoren gegangen, sondern schaltet Anzeigen auf sogenannten Typosquatting-Sites. Beim Typosquatting sichern sich Trittbrettfahrer Domains, die ähnlich wie bekannte Adressen lauten, aber häufig vorkommende Tippfehler enthalten. Wer sich beim Eingeben einer URL vertippt, landet auf einer solchen Seite. Wirtschaftsinformatikexperten haben jetzt ausgerechnet, dass Google auf diese Weise jährlich rund 497 Millionen US-Dollar verdienen dürfte. Mehr dazu auf futurezone.ORF.at.

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