Kein Name

Soeben erschienen: „Kinder-Werkstatt Animation“

Coverabbildung

 

Nach vier Jahren endlich ein neues Kreativbuch für Kinder von Eva Hauck und Dorina Tessmann, wieder entstanden in Kooperation mit der Grafikerin Susanne Nöllgen sowie dem Fotografen Uli Staiger!

Und darum geht es:

„Kinder-Werkstatt Animation“ zeigt in 20 Projekten, wie sich Bilder animieren lassen. Kinder lernen mit diesem Buch grundlegende Animationstechniken und wichtige Vorläufer des Films kennen. Und schließlich drehen sie mit Smartphone oder Tablet ihren eigenen Stop-Motion-Film. Ein Buch für alle, die gerne basteln und Spaß daran haben, eigene Geschichten im Bild umzusetzen.

Das Buch ist im Haupt Verlag erschienen und kostet 24,– Euro. Man bekommt es in allen Buchhandlungen oder kann es unter folgendem Link direkt beim Haupt Verlag bestellen: https://www.haupt.ch/index.php?stoken=F75E5F26&force_sid=5ok4d4b97r7qso7...

In das Buch sind QR-Codes integriert, die zu Videos der animierten Objekte und zu Stop-Motion-Filmen führen.

future!publish 2018. Was gibt’s Neues in der Welt des Publizierens?

foto futurepublish

 

Am 25./26. Januar 2018 fand in Berlin zum dritten Mal die future!publish statt. Claudia Lüdtke hat den Kongress besucht und berichtet hier von ihren Eindrücken.

 

In zahlreichen Workshops und Vorträgen beschäftigten sich Verlagsmenschen, Verlagsdienstleister und -beraterinnen, Marketingfachleute, Netzaktivisten, Juristen, IT-Expertinnen und Coaches mit der Zukunft des Publizierens. Welche neuen Geschäftsmodelle gibt es? Wie lassen sich Leser finden und binden? Wie können Marketingstrategien für digitale Produkte aussehen? Diese und ähnliche Fragen treiben die Branche derzeit um und nach Antworten wird mit besonderer Dringlichkeit gesucht, nachdem Börsenverein und GfK Anfang des Jahres besorgniserregende Zahlen veröffentlicht haben: Von 2012 bis 2017 hat der Buchhandel 6 Millionen Buchkäufer verloren. Dass nicht weniger gelesen wird als früher, belegte Ashleigh Gardner mit ihrer Keynote, in der sie die Social-Reading-Plattform Wattpad vorstellte. Weltweit gehören der Wattpad-Community 65 Millionen Menschen an, in Deutschland gibt es bereits 1,2 Millionen Wattpad-Nutzer, deren monatliche Lesezeit mehr als eine Milliarde Minuten umfasst. Es wird also nicht weniger gelesen, allerdings bekommt das gute alte Printbuch immer mehr digitale Konkurrenz.

 

Verlage entdecken den Autor und die Leserin

Welche Ideen und Strategien entwickeln die Verlage, um dem gegenwärtig stattfindenden Strukturwandel zu begegnen? Unter anderem entdecken sie auf ihrer Suche nach Lösungen zwei Wesen, denen sie offenkundig bislang nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt haben: den Autor und die Leserin. „Weg vom Handelsparadigma, hin zum Autor und Leser!“, lautete der Appell von Ehrhardt F. Heinold. In seinem Vortrag „,Autorendienstleister‘ – Der Verlag als Serviceprovider für Autoren“ wies er auf die wichtige Rolle des Autors als Verbindungsglied zu den Zielgruppen der Verlage hin. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, müssten Verlage attraktiver für AutorInnen werden: zum Beispiel durch Serviceangebote wie Trainings und Schulungen, außerdem durch flexible Vergütungsmodelle.

 

Auch an den Endkunden, sprich: den Leserinnen und Lesern, zeigen sich die Verlage neuerdings sehr interessiert. So wird nach neuen Marketingstrategien gesucht, die nicht mehr überwiegend den Buchhandel im Visier haben, sondern die Endkundschaft. Wie Verlage sich hierfür Messengerdienste und Chatbots zunutze machen können, war gleich in mehreren Vorträgen Thema. Gleichzeitig wollen die Verlage die Leserinnen und Leser besser kennenlernen, um ihre Produkte zielgerichteter auf deren Bedürfnisse und Interessen zuschneiden zu können. Big Data lautet das Zauberwort in diesem Zusammenhang, also das Sammeln von Daten. Die Digitalisierung ermöglicht es beispielsweise, das Leseverhalten bei der Lektüre von E-Books genau zu verfolgen und auszuwerten. Erfreulicherweise gab es auch eine vom Öko-Institut veranstaltete Diskussionsrunde mit Markus Beckedahl (netzpolitik.org) und Philipp Otto (iRights.Lab), die das Datensammeln und die hierbei herrschende Intransparenz kritisch unter die Lupe nahmen.

 

Lektorat – quo vadis?

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die klassischen Verlagstätigkeiten, vor allem auf das Lektorat? Diese Frage interessierte mich als Lektorin natürlich ganz besonders. Werden Lektorinnen und Lektoren evtl. in Zukunft überflüssig, etwa weil intelligente Software ihre Arbeit übernehmen kann? Interessanterweise lautete die zuerst genannte Antwort auf Ehrhardt F. Heinold ans Publikum gerichtete Frage nach dem Service, den Verlage ihren AutorInnen bieten können: Lektorat. Auch in Verbindung mit neuen Marketingstrategien ist Unterstützung aus dem Lektorat gefragt, etwa indem LektorInnen Inhalte für das Contentmarketing aufbereiten, zum Beispiel Dialogbestandteile für Chatbots.

 

Bekanntermaßen haben viele Verlage den Kernbereich Lektorat heutzutage ausgelagert und arbeiten mit freien Lektorinnen und Lektoren zusammen. Dass sie sich hierbei auf hochkompetente DienstleisterInnen verlassen können, die nicht nur Textprofis sind, sondern häufig auch über großes technisches Know-how verfügen, bewiesen Susanne Franz und Sylvia Jakuscheit in ihrem Workshop „,Der Text hat’s in sich‘ – Semantik bei der Content-Strukturierung“. In dieser Session ging es um das semantikorientierte Auszeichnen von Textinhalten. Klingt erst mal technisch und trocken, tatsächlich handelt es sich beim Auszeichnen aber um eine Tätigkeit, die eng mit den Textinhalten und deren Verständnis verknüpft und daher üblicherweise im Lektorat angesiedelt ist. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann im Lektorenblog des VFLL meinen Workshop-Bericht sowie ein Kurzinterview mit den beiden Referentinnen lesen.

 

Welche Rolle wird das Lektorat in der Publikationswelt der Zukunft spielen? Beim Blick in die Glaskugel lässt sich auch nach dem Besuch der future!publish kein ganz klares Bild erkennen, aber es zeichnen sich Tendenzen ab: Auf der einen Seite werden auf Plattformen wie Wattpad immer mehr Texte veröffentlicht und gelesen, die größtenteils nicht durch ein professionelles Lektorat gegangen sein dürften. Besonders erfolgreiche Texte haben allerdings bei Wattpad die Chance, von einem Verlag publiziert zu werden, und kommen dadurch auch in den Genuss eines Lektorats – als Siegerprämie sozusagen. Auf der anderen Seite versuchen Verlage, sich durch besondere Qualität und Dienstleistungen zu profilieren, unter anderem durch Serviceangebote wie das Lektorat. Wird das Lektorat vielleicht zum Mehrwertbeschaffer im Premiumsegment? Eines ist in jedem Fall klar: Mit ihrer Kompetenz für Texte, Sprache und Inhalte werden LektorInnen allen, die Texte publizieren, auch in Zukunft viel zu bieten haben. Um mit den Entwicklungen Schritt halten zu können, ist es an ihnen, sich technisches Know-how anzueignen und die eigenen kommunikativen Fähigkeiten zu stärken.

 

Die nächste future!publish findet übrigens am 25./26. Januar 2019 statt.

 

Foto: Literaturtest/Sabine Felber

 

Rechtschreibtipp: Gedankenstrich und Komma

Bei durch Gedankenstriche markierten Einschüben stellt sich häufig die Frage, ob zusätzlich Kommas erforderlich sind, wenn ein Nebensatz folgt.

 

Grundsätzlich gilt: Einschübe mit Gedankenstrichen verändern die übrige Interpunktion nicht. Das heißt, man kann immer die Wegfallprobe machen: Lässt man den Einschub entfallen, muss ein Satz mit korrekter Zeichensetzung stehen bleiben.

 

Am 22. Mai – dem dritten Jahrestag des jüngsten Militärputsches – waren 25 Menschen verletzt worden. (ohne Komma)

 

Während Juncker geht – er will bei der Wahl nicht mehr antreten –, läuft sich Varoufakis für sein nächstes politisches Abenteuer warm. (mit Komma, da das Komma auch vonnöten ist, wenn der Einschub entfällt)

Mehr als Lektorat – Kreativbücher für Kinder entwickeln und produzieren

In unserem Blogbeitrag vom 12. September 2017 haben wir schon einiges aus dem Inhalt von „stempeln drucken schablonieren“ verraten. Hier erzählt Eva, wie ein solches Werkstattbuch für Kinder entsteht – vom Konzept bis zum Abschluss der Druckvorstufe.

 

Kinder machen die Modelle

Zusammen mit der Illustratorin Dorina Tessmann habe ich zunächst ein seitengenaues Konzept sowie einige Probeseiten erstellt und der verantwortlichen Lektorin im Haupt Verlag präsentiert. Nachdem wir uns mit dem Verlag über Aufbau und Inhalt geeinigt hatten, ging es an die Herstellung der Modelle. Ein großes Plus dieser Art von Kreativbüchern ist, dass Kinder zwischen 3 und 15 Jahren am Entstehungsprozess beteiligt sind und die Projektideen weitgehend selbstständig umsetzen. Das heißt, es mussten genügend Kinder gefunden und im Rahmen von privat organisierten Basteltreffs oder Kinderkunstcamps angeleitet werden. Im Grunde war es nicht schwierig, viele Kinder für das Projekt zu gewinnen. Die Begeisterung, an einem Buch mitzuwirken, war groß. Und die Kreativcamps oder Bastelworkshops machten nicht nur den Kindern, sondern auch uns Autorinnen riesigen Spaß. Nicht selten kamen die Kinder zu überwältigenden Ergebnissen, mit denen weder ich noch Dorina Tessmann gerechnet hätten. Das Buch profitierte letztlich enorm davon, dass die Kinder mit so viel Fantasie und Begeisterung an die Sache herangingen. Dennoch sollte man nicht unterschätzen, wie viel Zeit diese Phase der Modellproduktion in Anspruch nimmt. Gerade wenn die Kinder verschieden alt sind, bedarf es einer besonders gründlichen Vorbereitung der Projektarbeit.

 

Schatzkarte für das Werkstattbuch „stempeln drucken schablonieren“

Layout und Bildkonzept

Als die Ergebnisse der Kinder vorlagen, trafen wir in Absprache mit der Layouterin Susanne Nöllgen und der Fotografin Charlen Christoph eine Auswahl. Ein Schwerpunkt des Gestaltungskonzepts dieses Buches war die Kombination von Fotografie und Illustration. Die Fotografin musste sehr genau gebrieft werden, um Probleme beim Zusammenfügen der freigestellten Modellfotos und der Illustrationen von Dorina Tessmann schon im Vorfeld zu vermeiden. Für die Technikseiten war eine Vielzahl von Bildbeispielen vorgesehen, die ebenfalls ausgewählt und anschließend gescannt werden mussten. Susanne Nöllgen führte die Illustrationen und Fotografien im Layout zusammen, die Reproarbeiten übernahm ihr Kollege Peter Rink. Nach Abschluss der Bildbearbeitung kontrollierten wir gemeinsam die Proofs der Abbildungen.

 

Textarbeit und Bildrecherche

Etwa zur gleichen Zeit verfasste ich auf Basis unserer Notizen sämtliche Anleitungstexte. Um das Glossar im Anhang anschaulich bebildern zu können, korrespondierte ich unter anderem mit dem Archäologischen Museum in Heraklion auf Kreta und es gelang tatsächlich, die Abbildungsrechte für ein Foto des berühmten Diskos von Phaistos zu bekommen. Ein weiteres Highlight im Produktionsprozess war die Erarbeitung des Tests für den Anhang. Wir entwickelten zwölf Fragen und Aufgaben, anhand derer die Kinder ihren Wissensstand in Sachen Stempeln und Drucken überprüfen können. 

 

Finale Arbeiten

Als sämtliche Anleitungstexte, die Einleitung und die Texte für den Anhang fertiggestellt und ins Layout eingepasst worden waren, übernahm Claudia die finale Überarbeitung und Korrektur des Buches. Susanne Nöllgen führte letzte Korrekturen aus und erstellte zum Schluss der etwa ein Jahr dauernden Arbeiten an „stempeln drucken schablonieren“ das finale Druck-PDF.

Soeben erschienen: „stempeln drucken schablonieren“

 

Wir freuen uns sehr über einen Neuzugang in unserem Bücherregal: „stempeln drucken schablonieren. Das Werkstattbuch für Kinder“, erschienen im Haupt Verlag. Eva Hauck hat es gemeinsam mit Dorina Tessmann geschrieben, beide Autorinnen haben zudem sämtliche Projekte entworfen und mit tatkräftiger Unterstützung durch viele Kinder ausprobiert und umgesetzt. Die Komplettproduktion des Buches hat der springende punkt übernommen, in Kooperation mit der Grafikerin Susanne Nöllgen und der Fotografin Charlen Christoph.

 

Und darum geht es in dem Buch:

 

stempeln  drucken  schablonieren zeigt Techniken, die für den Handdruck ohne Druckerpresse geeignet sind. Neben Stempeln und Walzen sind dies Klecksografie, Schablonieren, Frottage sowie Bildtransfer mit Klebeband und Gelmedium. 

Los geht’s mit der Klecksografie. Die Kinder klatschen Farbkleckse ab und deuten mit wenigen zusätzlichen Strichen an, welches Tier oder welche Figur sie im Klecks erkennen.

Dann wird gestempelt, und zwar mit Knöpfen, Deckeln, Schnüren, Gummibändern, Radiergummis, Folien, Stoffen, Moosgummi und sogar mit Fingern und Fäusten.

Das dritte Kapitel widmet sich dem Schablonieren mit Tortenspitzen und Stickkartons, aber auch mit selbst gemachten Schablonen aus Pappe und Papier.

Und für die im vierten Kapitel präsentierte Abriebtechnik, die Frottage, sind sämtliche Materialien willkommen, die eine strukturierte Oberfläche aufweisen: Münzen, Schlüssel, Wabenkartons, Fliesen, Pflastersteine oder leere Feuerwerksbatterien von Silvester …

Außerdem stehen weitere, weniger bekannte Drucktechniken auf dem Programm, wie Monotypie, Kartondruck, Naturdruck und Druck mit Hartschaumplatten.

Im letzten Kapitel dreht sich alles um Bildtransfer. Mithilfe von Klebeband oder Gelmedium werden Ausschnitte aus Zeitschriften, Fotokopien oder Laserprints auf neue Untergründe übertragen. Das Papier muss nach dem ersten Arbeitsschritt angefeuchtet und abgerubbelt werden. Und beim Rubbeln zeigt sich erst, ob das Bild komplett übertragen wurde und der Transfer geglückt ist.

Im Anhang des Buches gibt’s Tipps und Tricks, ein Glossar mit Fachbegriffen und einen Test, mit dem die Kinder ihr Fachwissen zum Stempeln und Drucken überprüfen können. War der Test erfolgreich, wartet am Ende des Buches eine Urkunde auf sie.

Auch bei diesem Werkstattbuch haben wieder viele Kinder zwischen 3 und 15 Jahren mitgearbeitet und darauf geachtet, dass alle 28 Projekte – vom Daumenkino bis zum Halloween-Haarschmuck – machbar sind.

 

Haupt Verlag, 144 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 23,5 x 26 cm, EUR 24,90

Leuchtende Weihnachten!

 

der springende punkt wünscht ein leuchtendes Weihnachtsfest und einen schwungvollen Start ins neue Jahr!

6 Lektoren unter einem Dach

 

Heute mal ein Blogbeitrag in eigener Sache: Im vergangenen Sommer ist „der springende punkt“ von Berlin-Kreuzberg nach Berlin-Gesundbrunnen umgezogen. Nachdem wir unsere ganzen Bücher eingepackt, geschleppt und wieder ausgepackt hatten, haben wir angefangen uns in unserer neuen Umgebung umzuschauen und unsere neuen Nachbarn kennenzulernen. Zu den neuen Gesichtern um uns herum gehören nicht nur diejenigen von Jérôme, Kevin-Prince und George Boateng, deren Konterfeis an der Ecke Prinzenallee/Badstraße an einer Hauswand prangen („Gewachsen auf Beton“). Wir gehören nun einer zehnköpfigen Bürogemeinschaft an und haben somit neue Büronachnachbarn bekommen (oder sie uns). Unter ihnen sind auch vier Lektorinnen und Lektoren: Corina Alt, Traudl Kupfer, Herwig Frenzel und Sebastian Petrich. Nach fast drei Monaten, die wir gemeinsam unter dem Dach der ehemaligen Groterjan-Brauerei verbracht haben, stellen wir fest: Das Tür-an-Tür-Arbeiten mit Kollegen macht großen Spaß und bringt eine Menge Vorteile mit sich. Keine Lust, alleine zu Mittag zu essen? Irgendjemand aus der Büronachbarschaft kommt bestimmt mit zum arabischen Lieblingsimbiss! Der Druckertoner ist leer und kein Nachschub vorhanden? Schnell die Datei an die Nachbarin schicken und im Nebenzimmer ausdrucken! Eine kniffelige Rechtschreibfrage und kein Nachschlagewerk gibt Auskunft dazu? Ein kurzes Brainstorming mit dem Kollegium hilft schneller weiter als die Duden-Hotline! 

Aber das gemeinsame Arbeiten geht noch darüber hinaus: Während Urlaubszeiten vertreten wir uns gegenseitig, sodass für Kunden immer gut gebriefte Ansprechpartner bereitstehen. Bei besonders eiligen Aufträgen können wir zu mehreren einspringen und so innerhalb kürzester Zeit eine Bearbeitung liefern. Sehr umfangreiche Projekte lassen sich im Lektorenteam entspannt bewältigen, wobei wir die Aufgaben abhängig von den Stärken und Kapazitäten der Einzelnen untereinander aufteilen. Der große Vorteil dabei: Über den Flurfunk sprechen wir uns untereinander ab, was den Koordinationsaufwand für Auftraggeber enorm verringert. Zudem lesen wir Texte häufig nach dem Vieraugenprinzip und steigern so unsere Fehlersichtungsquote.

Last but not least seien noch unsere anderen Büromitbewohner genannt: Julia Kliemann, Luca Curella und Dietmar Gigler von der Webagentur reinblau sowie Dipl.-Ing. Klaus Hentschel. Nicht zu vergessen: Bürohund Django! Wir sind gespannt, welche weiteren Synergieeffekte sich in Zukunft ergeben werden.

 

Fremde Wörter – getrennt oder zusammen?

 

Aus anderen Sprachen übernommene oder entlehnte Wörter bereichern das Deutsche. Was würden wir nur ohne Philosophie, Computer oder Gelee machen? Das Gute an diesen drei Wörtern ist: Sie sind eingedeutscht, außerdem ziemlich geläufig und bereiten keine besonderen Schwierigkeiten in Hinblick auf die Rechtschreibung (sieht man mal ab von dem „Schelee“, das mir kürzlich über den Weg lief …). Problematischer wird es, wenn sich Fremdwörter aus mehreren Bestandteilen zusammensetzen oder sich gar mit einem deutschen Wort zu einem mehrgliedrigen Begriff zusammentun. In solchen Fällen herrscht mitunter Unsicherheit bezüglich der Getrennt-/Zusammenschreibung. Wie wird also beispielsweise das aus dem Englischen übernommene „facility management“ in einem deutschen Text korrekt verwendet? Grundsätzlich gelten für Fremdwörter die gleichen Regeln wie für deutsche Wörter. Die beiden Substantive in dem genannten Beispiel werden also zusammengeschrieben oder durch Bindestrich gekoppelt:

 

Facilitymanagement oder
Facility-Management

 

Bei Zusammensetzungen aus Adjektiv und Substantiv gilt Getrenntschreibung:

Nouvelle Cuisine

 

Wird bei Adjektiv-Substantiv-Zusammensetzungen der erste Bestandteil betont ausgesprochen, sind sowohl Getrennt- als auch Zusammenschreibung möglich:

Happy End oder

Happyend

 

Zusammensetzungen aus Fremdwort und deutschem Ausdruck schreibt man zusammen oder koppelt man mit Bindestrichen durch – Letzteres sorgt oft für mehr Übersichtlichkeit:

Highendgerät oder

High-End-Gerät

 

Darüber hinaus gibt es fremdsprachliche Fügungen, die nicht als ein zusammengehöriges Wort zu verstehen sind, sondern Wortgruppen darstellen. Sie werden getrennt geschrieben:

Corpus Delicti

Eau de Toilette

 

Wie aber geht man jetzt mit der schönen Wortkreation „King of Restposten“, einer englisch-deutschen Zusammensetzung, korrekt um? Gute Vorschläge sind gerne willkommen!

future!publish 2016

Am 28./29. Januar 2016 fand in Berlin die erste future!publish statt: In der Urania trafen sich knapp 300 Teilnehmer, um Fragen zur Zukunft der Verlagsbranche zu stellen und nach Antworten zu suchen. Als eine von mehreren Vertreter(inne)n des Lektorenverbands VFLL war auch ich dabei. Den Auftakt machte Chantal Restivo-Alessi (HarperCollins) mit ihrer Keynote, in der sie die Entwicklungen auf dem Buchmarkt in den USA skizzierte. Dort sind die E-Book-Umsätze seit einigen Jahren rückläufig, was laut Restivo-Alessi jedoch keine Rückkehr zum Printbuch nach sich zieht. Junge Zielgruppen legten vielmehr Wert auf temporären Zugang zu Inhalten, statt diese dauerhaft und in Printform besitzen zu wollen.

 

Print plus digital

Mit seiner Ausgangsfrage „Wie lassen sich Print und digitales Lesen verbinden?“ knüpfte Dr. Karl-Ludwig von Wendt, Mitbegründer des Start-ups Briends und (Selfpublishing-)Autor, gleich an Restivo-Alessis Feststellungen an. Angesichts des Preisverfalls lohne sich das Investment ins E-Book für die Verlage auf Dauer nicht, somit stehe aus Branchensicht nach wie vor das gedruckte Buch im Mittelpunkt. Auch viele Leser würden weiterhin das Printbuch schätzen. Mit der App Papego stellte von Wendt eine Anwendung vor, die es ermöglicht, gedruckte Bücher digital weiterzulesen: Der Nutzer scannt mit dem Smartphone die zuletzt im gedruckten Buch gelesene Seite, woraufhin die App die Folgeseiten digital zur Verfügung stellt. So kann man beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit digital weiterlesen und zu Hause wieder zum Printbuch greifen.

 

Neue Berufsbilder rund ums Buch

Um Berufsbilder der Zukunft ging es im Workshop von Prof. Dr. Okke Schlüter (Hochschule der Medien, Stuttgart). Die Teilnehmer sollten sich ausgehend von Faktoren, in denen sie Treiber von Entwicklungen in der Buchbranche sehen, Szenarien überlegen, aus denen sich neue Berufsbilder ableiten lassen. Meine Gruppe definierte als ausschlaggebenden Treiber den Kostendruck für Verlage, der aus der Konkurrenz durch andere Unterhaltungsmedien und das Selfpublishing resultiert. Das daraus abgeleitete Szenario fassten wir unter dem Stichwort Wegrationalisierung zusammen. Wie können sich Verlage also gegenüber der Konkurrenz profilieren, um dem drohenden Szenario etwas entgegenzusetzen? Wir kamen zu dem Ergebnis, dass Verlage ihren Dienstleistungscharakter betonen müssen, also Autoren einen Mehrwert bieten, den sie als Selfpublisher nicht haben. Zum Beispiel mittels einer stärkeren Unterstützung durch Lektorat und Marketing. Wir fanden auch gleich einige schmissige neue Berufsbezeichnungen: Der Lektor wird zum „Autorencoach“, „Channel-Manager“ und „Data-Manager“, der Marketingmitarbeiter zum „Brand-Conceptualist“.

 

Ein neuer Markt für das Buch

In der Veranstaltung „Das Buch ist am Ende wird es digital“ stellten Hannes Kluge (Medienwissenschaftler) und Peter Mathews (Ökoinstitut e. V.) die Studie „Transformation 3.0“ des Ökoinstituts vor. Darin geht es um die Reaktionen der Verlagsbranche auf die Digitalisierung, wobei die Forscher drei vorherrschende Problemfelder der Branche bestimmt haben: Produktion, Distribution und Kommunikation. Das Hauptproblem der Verlagsbranche sehen sie in der Kommunikation zwischen allen Akteuren. Den passenden Ort für ein neues zeitgemäßes Forum könnte das Internet bieten. Die Forscher haben hierfür das Modell einer zentralen Datenbank entworfen, die jeweils sämtliche Informationen über ein Buch zur Verfügung stellt und darüber alle beteiligten Akteure – Verlag, Autor, Buchhandel, Leser, Presse – vernetzt. Besonders spannend fand ich, dass sich die Stichworte Vernetzung und Internetdatenbanken wie ein roter Faden durch die Beiträge zur future!publish zu ziehen schienen.

 

Crossmedial publizieren

An Tag 2 ging es weiter mit einem Vortrag von Dr. Peter Felixberger, Geschäftsführer von Murmann Publishers, der das crossmediale Publishing-Prinzip seines Verlages vorstellte. Murmann bringt Content nicht nur in Buchform, sondern setzt ihn parallel dazu auch in anderen Formaten um. Die Inhalte werden in eine „weitverzweigte Gesprächskultur“ überführt, indem über Kanäle wie Blogs, Filme etc. jeweils eine eigene Community rund um das einzelne Buch aufgebaut wird. Die crossmediale Publikationsweise hat natürlich auch Auswirkungen auf die internen Verlagsstrukturen: So arbeitet der Murmann Verlag eher nach dem Agenturprinzip und stellt für die einzelnen Projekte jeweils Teams auf. Dabei müssen die Mitarbeiter Fähigkeiten und Know-how mitbringen, die über die Anforderungen der traditionellen Verlagsarbeit hinausgehen. Der Lektor wird zum Contentdeveloper, der im Hinblick auf crossmediale Verwertungsstrategien Ideen entwickelt und umsetzt.

 

Plattform 1: VLB-TIX

Tom Erben (Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH) stellte VLB-TIX vor, eine neue Plattform für digitale Verlagsvorschauen. Verlage, Buchhändler, Journalisten, Blogger und Leser haben hier die Möglichkeit, sämtliche Informationen rund um ein Buch einzustellen und einzusehen. Den Verlagen will VLB-TIX eine Bühne für die Inszenierung von Verlagsinhalten bieten. Buchhändlern soll über die Optimierung von Abläufen mithilfe der zentralen Datenbank die Arbeit vereinfacht werden. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, Informationen zu kommentieren und zu teilen und somit über die Produkte zu kommunizieren.

Interessanterweise tauchten auch hier wieder die Stichworte Internetplattform und Kommunikation auf. VLB-TIX könnte in einigen Aspekten dem Modell entsprechen, das die Studie des Ökoinstituts als Szenario eines gemeinsamen Marktplatzes für die Verlagsbranche entworfen hat.

 

Plattform 2: die Publishingexperten-Suchmaschine

Besonders spannend war für mich der Vortrag meines Kollegen Felix Wolf zur „Publishingexperten-Suchmaschine“ (eine Zusammenfassung gibt es im Lektorenblog des VFLL). Auch hier ging es wieder um Vernetzung und eine gemeinsame Plattform, und zwar für Dienstleister aus dem Publishingbereich. Felix Wolf stellte das Projekt einer Datenbank vor, in der Autoren und Verlage vom Lektor über den Grafiker bis zum PR-Manager alle Dienstleister finden können, die sie für die Produktion und Vermarktung eines Buchs brauchen – Crowdfunding gleich mit im Angebot. Der Vorteil für die potenziellen Auftraggeber liegt darin, dass sie die Buchprofis nicht mehr an verschiedenen Orten und über unterschiedliche Kanäle suchen müssen. Die Dienstleister wiederum erhalten eine starke Plattform, auf der sie sich und ihr Angebot präsentieren können. Das klingt nach einem echten Win-win-Modell, sowohl für die Dienstleister als auch für die Kunden!

 

Let’s work together!

Im interaktiven Vortrag „Fitnesstest: Kollaborative Kompetenz“ von Dr. Anja C. Wagner (FrolleinFlow GbR, ununi.TV) und Dr. Esther Debus-Gregor (edyssee, ununi.TV) war nichts weniger als die Zukunft der Arbeit Thema. Diese wird den Prognosen nach radikal flexibel und dezentral organisiert sein. Die Produktion von Content wird an keinen festen Ort gebunden sein, Arbeit und Freizeit werden immer mehr verschmelzen. Dabei wird die Kollaboration, das heißt die ergebnisoffene Zusammenarbeit an einem Projekt, an Bedeutung gewinnen. Die Kollaboration erfordert geeignete Tools und als ein solches stellten Wagner und Debus-Gregor die Kommunikationsplattform Slack vor, die das Kommunizieren innerhalb räumlich getrennt arbeitender Teams ermöglicht.

 

Mein Fazit

Die future!publish hat Einblick in die aktuellen Tendenzen, Diskussionen und Gedankenspiele der Verlagsbranche gegeben. Wo die Reise durch das Land Digitalien letztlich enden wird, steht noch längst nicht fest, aber es zeichnet sich ab, dass Print weiterhin eine Rolle spielen wird – in einer immer stärkeren Verwobenheit mit dem Digitalen. Die Akteure der Branche denken von unterschiedlichen Ausgangspositionen aus in Richtung Plattformen, die Kommunikation und Vernetzung ermöglichen sollen. Das Arbeiten wird dabei agiler und kollaborativer. Und hiermit haben Freie Lektorinnen und Lektoren seit jeher Erfahrung, zudem können sie die Verlage dabei unterstützen, ihr Profil als Dienstleister der Autoren zu stärken.

Frisch erschienen: „Carrom – Kreisel – Murmelbrücke“

 

Ab sofort ist Eva Haucks neues Buch in allen gut sortierten Buchhandlungen erhältlich. Hier ein kurzer Einblick in den Inhalt:

 

Mehr als 50 Bastelanleitungen aus aller Welt für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren.

Klar verständliche Spielanleitungen mit genauen Angaben zu Anzahl und Alter der Spieler.

Reich bebilderte Einführungen in kulturelle Zusammenhänge und Hintergründe.

Wer hat Lust auf eine Partie Chaturanga (Würfelschach) oder auf ein Wettrennen mit einem selbst gebauten Drahtauto? Wer möchte seine Freunde mit dem afrikanischen Schnurtrick überraschen oder mit einem griechischen Zauberrad spielen? Wer interessiert sich für die Spiele der Wikinger, wer findet Indianerspiele spannender? «Carrom, Kreisel, Murmelbrücke» stellt in sechs Kapiteln Spiele und Spielsachen aus Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa, Mittel- und Südamerika sowie Nordamerika vor.

Das Buch versammelt Brett- und Geduldsspiele, Bewegungs- und Glücksspiele, Spiele für drinnen und draußen, für einen und mehrere Spieler. Die Kinder lernen die Spielregeln kennen und erfahren, wie sie die Spielbretter, Spielsteine und Spielgeräte selbst herstellen können. Bei der Entstehung dieses Buchs haben viele Kinder mitgearbeitet und darauf geachtet, dass alle Projekte machbar sind.

 

Haupt Verlag240 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 23,5 x 26 cm, EUR 24,90

 

Leseprobe: 

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